Kommunales Biodiversitätsprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ wird als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Initiativen, die in herausragender Weise zum Schutz der Lebensraum- und Artenvielfalt beitragen, werden ausgezeichnet und so in Ihrer Vorbildwirkung gestärkt. Zum Ende der Dekade wurde das bayernweite Biodiversitäts-Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt ausgezeichnet.

 

Im Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt – Bayerische Kommunen setzen auf Biodiversität“ (2018-2021) entwickeln zehn Kommunen aus allen Regierungsbezirken Bayerns gemeindespezifische Biodiversitätsstrategien. Ein Ansatz, der die UN-Dekade-Fachjury stark beeindruckt hat. Die Auszeichnung wurde am 29.12.2020 durch Dr. Peter Boye, Leiter des Referates „Biodiversität und Naturhaushalt“ im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, überreicht. Dadurch wird das bisherige vorbildliche Engagement der zehn Kommunen bestätigt und alle Akteure sind motiviert, im letzten Projektjahr 2021 insbesondere die Umsetzung der Maßnahmen voranzutreiben.

Seit zwei Jahren arbeiten die zehn Kommunen in Workshops und Expertengesprächen sowie mit naturschutzfachlichen Analysen an ihren Biodiversitäts-Strategien. Diese befinden sich aktuell im Druck und werden in Kürze veröffentlicht. Ein idealer Zeitpunkt für ein Zwischenfazit, das positiv ausfällt. „Wir sind auf einem guten Weg!“ resümiert Bürgermeister Karl Mair. „Die Auszeichnung motiviert uns, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen, denn Kommunen stehen beim Schutz der Biodiversität in besonderer Verantwortung.“ Auch Dr. Peter Boye vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz betont den wichtigen Beitrag, den Kommunen insbesondere durch ihre Bürgernähe für die biologische Vielfalt leisten können: „Mit ihrem Einsatz tragen sie maßgeblich zur Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen und zum Erhalt von Bayerns Naturvielfalt bei.“ Dabei dankte er auch den Trägern, Unterstützern und Förderern des Projekts.

Die in Bayern einzigartige Zusammenarbeit aus den landesweit tätigen Naturschutzverbänden BUND Naturschutz in Bayern e.V., Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und Wildland-Stiftung Bayern sowie dem Markt Tännesberg ermöglichte das Projekt. Maßgeblich gefördert wird der „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ durch den Bayerischen Naturschutzfonds. Die Akteure erhalten außerdem fachliche Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie durch den Bayerischen Gemeindetag. Eine Partnerschaft, die sich zusammen große Ziele gesteckt hat und diese Auszeichnung als Schub für ihr gemeinschaftliches Engagement sieht.

 

Im letzten Jahr des Projekts verlagert sich der Schwerpunkt von der Erstellung der kommunalen Biodiversitäts-Strategien auf die Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt vor Ort. Florian Lang, der als Projektmanager die Auszeichnung stellvertretend in Empfang nimmt, betont: „Mit den Strategien haben die Kommunen die notwendigen Grundlagen für koordinierte und fachlich fundierte Aktivitäten geschaffen. Mit ihrer Fertigstellung geht es nun an die praktische Umsetzung zum Wohle der Arten- und Lebensraumvielfalt.“ Die Verstetigung des Engagements in den Projektkommunen, die Übertragung der Erkenntnisse auf andere Gemeinden und eine mögliche Standardisierung des Instruments Kommunale Biodiversitätsstrategien sind, so Lang, die Herausforderungen der Zukunft, damit aus einem ausgezeichneten Modellprojekt eine flächendeckende Erfolgsgeschichte für die Biodiversität wird.

 

Am Modellprojekt nehmen folgende zehn Gemeinden teil, die per Juryentscheid aus 36 Bewerbern ausgewählt wurden:

  • Gemeinde Brennberg (Lkr. Regensburg, Oberpfalz)
  • Stadt Ebern (Lkr. Haßberge, Unterfranken)
  • Gemeinde Kettershausen (Lkr. Unterallgäu, Schwaben)
  • Stadt Lohr am Main (Lkr. Main-Spessart, Unterfranken)
  • Markt Nordhalben (Lkr. Kronach, Oberfranken)
  • Gemeinde Rohr (Lkr. Roth, Mittelfranken)
  • Stadt Rottenburg a. d. Laaber (Lkr. Landshut, Niederbayern)
  • Gemeinde Stephanskirchen (Lkr. Rosenheim, Oberbayern)
  • Markt Titting (Lkr. Eichstätt, Oberbayern)
  • Gemeinde Ursensollen (Lkr. Amberg-Sulzbach, Oberpfalz)

Weiterführende Informationen unter: www.kommunale-biodiversitaet.de

 

Florian Lang, Projektmanagement „Marktplatz der biologischen Vielfalt“

Dekade

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